- Home
- Kredit Lexikon – Z
- Zessionskredit
Zessionskredit
Der Zessionskredit bezeichnet eine spezielle Kreditvariante, die vorrangig in der Geschäftswelt zum Einsatz kommt und der Absicherung von Schuldverhältnissen bezüglich Warenlieferungen dient. Gerade bei Exportgeschäften geht der Lieferant ein hohes Risiko ein, ohne Vorauszahlung seitens des Empfängers Waren auf den Weg zu bringen, die bei ausbleibender Zahlungsfähigkeit nicht einfach zurückbeordert werden können. Mit dem Zessionskredit wird eine zusätzliche Sicherheit für diese Art von Geschäften abgeschlossen.
Konkret entsteht ein Zessionskredit durch ein Dreiecksgeschäft, das neben dem eigentlichen Gläubiger und Schuldner ein Kreditinstitut als weitere Instanz einbindet. Hierbei werden die Forderungen aus dem Schuldverhältnis an das Kreditinstitut abgetreten, häufig durch die Ausstellung eines Wechsels. Der Lieferant erhält hiermit die Sicherheit, den Wechsel beim Kreditinstitut einlösen zu können, sofern bestimmte Voraussetzungen des Handelsgeschäfts erfüllt sind bzw. vorgeschriebene Dokumente vorgelegt werden können.
In den meisten Fällen wird der Zessionskredit im Rahmen einer offenen Zession vergeben, d. h. der Schuldner aus dem Geschäftsverhältnis wird über den Gläubigerwechsel informiert. Dies ist sinnvoll, da alleine durch die Mitteilung eine zusätzliche Sicherheit für das Geschäft deutlich wird. Die sogenannte stille Zession ohne Information an den Schuldner oder Varianten wie die Mantelzession sind genauso denkbar. Zessionen können außerdem auch bei privaten Schuldverhältnissen zur Übertragung von Forderungen genutzt werden.