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Produktivkredit
Als Produktivkredit wird eine der wichtigsten Varianten von Krediten bezeichnet, die an Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen vergeben werden. Der Name soll andeuten, dass der beliehene Geldbetrag der Produktivität des Unternehmens dienen soll und vorrangig für kurzfristige Investitionen in das laufende Geschäft benötigt wird. Eine Zweckbindung ist dennoch nur in wenigen Fällen gegeben, das Unternehmen kann das Geld aus einem Produktivkredit also relativ frei einsetzen.
Die wichtigste Variante des Produktivkredits ist der Betriebsmittelkredit. Diesen nutzen Firmen häufig aus, um temporäre Engpässe in ihrer Liquidität zu decken, beispielsweise wenn über die nächsten Tage und Wochen Einzahlungen durch gestellte Rechnungen erwartet werden. Viele Unternehmen vertrauen auch auf den Produktivkredit, um vom Skonto bei Warenbestellungen zu profitieren und diese günstiger zu erhalten. Dieses Vorgehen lohnt nur, wenn die Tilgungszinsen beim Produktivkredit unter dem gewährten Skonto liegen.
Andere Formen des Produktivkredits sind auf eine langfristige Deckung von Finanzierungslücken in Unternehmen ausgelegt, deren Ende jedoch absehbar ist. In der Praxis gilt dies vorrangig für Saisonkredite bei Unternehmen, die mit ihren Waren und Dienstleistungen vorrangig in bestimmten Jahreszeiten gefragt sind. Da über das gesamte Jahr hinweg Betriebsmittel, Gehälter & Co. zu zahlen sind, wird dies außerhalb der Saison anteilig über eine Kreditaufnahme geregelt.