Negozitationskredit

NegozitationskreditDer Negozitationskredit ist eine spezielle Finanzierungsform, die ausschließlich im Handelswesen zum Einsatz kommt und eine sichere Abwicklung von Geschäften jenseits von Landesgrenzen ermöglichen soll. Durch den speziellen Kredit wird es einem Exporteur möglich, zeitnah über das Geld des Handelsgeschäfts zu verfügen und nicht auf die möglicherweise mühsame und langwierige Auszahlung des Importeurs warten zu müssen.

Konkret wird der Negozitationskredit über einen Wechsel als Schuldverschreibung abgewickelt. Die Bank des importierenden Händlers gibt hierbei auf Anweisung des Kunden der Bank des Exporteurs den Auftrag, den Wechsel als Schulddokument anzukaufen. Kann sie hierbei nachweisen, dass ein Akkreditiv besteht und sie die Einforderung anstelle des Importhändlers stellen kann, kommt es zur Umwandlung des Wechsels, der in Fachsprache als Negozitation bezeichnet wird.

Der Negozitationskredit trägt seinen Namen als Kredit zurecht, da auch dieser Ablauf zwischen den Banken wenige Tage bis Wochen in Anspruch nehmen kann. In dieser Zeit verfügt der Exporteur bereits über die eingeplanten Einnahmen, die seine Bank zu vergleichsweise günstigen Kreditkonditionen vorstreckt. Die Abwicklung des Kredits über einen Wechsel ist im Vergleich zu anderen Finanzierungsformen kompliziert, findet jedoch auch im modernen Handelswesen immer noch ihren Einsatz und stärkt die Sicherheit, neue Exportgeschäfte mit unbekannten Händlern sämtlicher Nationen aufzunehmen.