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Nachfinanzierung
Als Nachfinanzierung wird allgemein die Notwendigkeit bezeichnet, dass ein abgeschlossener Kredit in seiner Höhe nicht für die geplante Investition ausreicht und der Kreditnehmer deshalb weiteres Geld benötigt. In der Praxis wird die Bezeichnung Nachfinanzierung hauptsächlich bei Baukrediten verwendet, die über hohe Darlehensbeträge abgeschlossen werden und in der Bauphase eine Vielzahl von Kosten und Risiken abdecken. Verläuft die Bauphase nicht wie ursprünglich geplant und entstehen nicht eingeplante Zusatzkosten, ist der Bauherr auf zusätzliche finanzielle Mittel angewiesen.
Die Nachfinanzierung ist nicht mit der Anschlussfinanzierung zu wechseln, die ebenfalls ausschließlich bei Baukrediten auftritt. Als solche wird die Weiterführung des Kredits nach der zunächst festgelegten Zinsbindung bezeichnet, wobei jedoch weiterhin von einem Ausreichen des abgeschlossenen Kreditbetrags ausgegangen wird. Während bei der Anschlussfinanzierung lediglich die Rahmenbedingungen des Kredits wie die Zinshöhe variieren können, ist bei der Nachfinanzierung mit deutlich größeren Problemen zu rechnen.
Die Nachfinanzierung kann ausschließlich vorgenommen werden, wenn der Kreditnehmer entsprechende Sicherheiten für den zusätzlichen Kreditbetrag nachweisen kann. Sofern eine Hypothek oder eine Grundschuld in vollem Umfang eingeräumt wurde, kann die Immobilie selbst nicht mehr als Sicherheit für die Nachfinanzierung dienen. Experten der Kreditbranche empfehlen deshalb, bei der ursprünglichen Finanzplanung pessimistisch zu kalkulieren und wenigstens zehn Prozent Aufschlag bei den angedachten Baukosten einzurechnen.