Millionenkredit

Als Millionenkredit wird jedes Darlehen bezeichnet, das wenigstens über einen siebenstelligen Eurobetrag vergeben wird. Kredite in dieser Größenordnung spielen im Privatkundengeschäft nahezu keine Rolle und werden primär an Unternehmen der Privatwirtschaft sowie an Städte, Gemeinden oder öffentliche Träger vergeben. Für den Millionenkredit sind besonders umfangreiche Sicherheiten nachzuweisen, was bei Unternehmen durch verschiedene Kennzahlen wie die Liquidität oder den Eigenkapitalanteil in Relation zum Gesamtkapital des Unternehmens erfolgt.

Im Vergleich zu anderen Darlehen muss jeder Millionenkredit an die Deutsche Bundesbank gemeldet werden, unabhängig von der expliziten Höhe, dem Gläubiger und dem Kreditnehmer. Dies dient zum einen statistischen Erhebungen, um von staatlicher Seite aus einen Überblick über vergebene Großkredite zu gewinnen und diese als Faktor der Wirtschaftsentwicklung analysieren zu können. In den letzten Jahren hat die Meldung der Kredite im Sinne der Kreditsicherheit und Wirtschaftlichkeit der Banken zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Spätestens im Zuge der Finanzkrise im Jahr 2008 und einer potenziell zu hohen Verschuldung von Banken und Kreditinstituten wird stärker darauf geachtet, ob jeder Millionenkredit gesichert ist und kein zu großes Risiko für das jeweilige Finanzunternehmen darstellt.