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Wertstellung
Die Wertstellung bezeichnet einen Vorgang im Bankwesen, bei dem ein überwiesener oder eingezahlter Betrag dem Konto formal als Haben gutgeschrieben wird, unabhängig vom tatsächlichen Einzahlungsdatum. Beispielsweise kann die Verrechnung eines Betrags aufgrund von vertraglichen Festlegungen erst zum Ersten eines Monats erfolgen, selbst wenn das Geld einige Tage zuvor auf das Konto eingegangen ist. Auf die Verfügbarkeit des Geldes nimmt die Wertstellung keinen Einfluss, der Kontoinhaber kann bereits vor dem Monatsersten über die Einzahlung verfügen.
Von Vorteil ist die Regelung vorrangig bei Dispositionskrediten, die bei Überziehung eines Girokontos mit einer festen Kreditlinie vergeben werden. Bei diesen ist eine Anrechnung der Schuldzinsen am Monatsersten üblich, offiziell erfolgt erst zu diesen Zeitpunkt die Wertstellung potenzieller Habeneingänge des Konto. Da Gehälter und andere Einzahlungen bereits wenige Tage vorher eingehen könnten, erhält der Kunde eine größere Sicherheit über den Kontoausgleich. Umgekehrt kann er in den letzten Tagen des Monats sein Dispo ohne Schuldzinsen ausnutzen, die aufgrund der Wertstellung erst zum Ersten des kommenden Monats angerechnet würden.
Welche Form der Zinsanrechnung vorgenommen wird und ob Wertstellungen taggenau durchgeführt werden, hängt vom jeweiligen Kreditinstitut ab. Bei Interesse an der Nutzung eines Dispokredits sollte der Umstand unbedingt geprüft werden, um sich einen zusätzlichen Vorteil nicht entgehen zu lassen.